Der Motorrad – Endurosport einmal erklärt Hier gibt es grundsätzliche Infos zum Sport und zu den Veranstaltungsserien des ADAC im Enduro-Motorsport.
Enduro
Den Begriff „Enduro“ erklärt man am einfachsten mit dem englischen Begriff endurance = Ausdauer. Nicht allein die Geschwindigkeit im Gelände ist wettbewerbsentscheidend, sondern vielmehr die Ausdauer und Zuverlässigkeit des Zusammenspiels von und zwischen Fahrer und Motorrad.
Anfangs des 20. Jahrhunderts (genau genommen seit 1909, als die Schotten die ersten „Scottish Six Days“ veranstalteten), entwickelte sich aus dem „Scott-Trial“, einer Mischung aus triallastigen Prüfungsabschnitten und möglichst schnell gefahrenen Zwischenetappen das, was wir heute als Endurosport kennen.
Nach und nach wurden die „Enduros“ mit steigendem Anspruch bei den Veranstaltungen weiterentwickelt und den reinen MotoCross-Maschinen immer ähnlicher. Lange Federwege, hochgelegte Kotflügel auch vorne, für die Ansprüche im Gelände optimierte Motoren. Der Einsatz verlangte eher nach explosiver Leistungsentfaltung im Lastwechselbetrieb, denn auf Vollgasfestigkeit wie z.B. im Straßenmotorrad-Rennsport.
Trotz dieser Annäherung ist eine Enduro im Gegensatz zum reinen „Crosser“ immer noch auch darauf ausgelegt, ihrer Bestimmung nach, vorher nicht „erfahrene“ Geländesituationen „Trial-like“ zu bezwingen. Ein Enduro-Pilot tut gut daran, Erfahrungen aus dem Trialsport zu haben. Er kommt nämlich während einer schnell zu absolvierenden Sonderprüfung schon mal in die Versuchung, einen Stapel Reifen, oder dicke, quergelegte Baumstämme und Steinfelder durchfahren zu müssen.
Die absolute Steigerung findet sich hier im „Hard-Endurobereich“ heute mit Veranstaltungen der Sorte RedBull-Romaniacs oder dem bekannten Erzbergrodeo in Österreich, wo selbst hartgesottene Profis an ihre Grenzen gelangen.
In der Regel starten die Fahrer nacheinander, oder innerhalb des Zeitkontrollsystems in kleinen Gruppen zu beispielsweise 3 Fahrern auf eine Sonderprüfung. Ausnahme ist hier z.B. das Erzbergrodeo, bei dem, ähnlich dem MotoCross, auch Massenstarts „Mann gegen Mann – der schnellste ist vorn“ durchgeführt werden. Nach wie vor ist der Motorrad-Enduro-Sport prinzipiell von einem Wechsel aus Gelände- und Straßenetappen geprägt, weshalb er – im Gegensatz zum Trial und Motocross, wo Kinder auch schon im Grundschulalter auf abgesperrten Strecken fahren – eigentlich eine Erwachsenendomäne in der Motorrad-Offroad-Gemeinde darstellt. Die Motorräder müssen straßenzugelassen und der Fahrer im Besitz einer Fahrerlaubnis / eines Führerscheins sein.
Im sogenannten NAEJC, dem norddeutschen ADAC Enduro Jugend Cup, können allerdings auch Jugendliche, ohne passenden Führerschein, den Einstieg finden.